Heilpflanzenporträt
Süßholz - Arzneipflanze des Jahres 2012
Unter dem Namen Glycyrrhiza glabra ist die Pflanze wohl den wenigsten bekannt! Übersetzt heißt es »kahles Süßholz« und die Pflanze gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler. Bei uns finden wir sie nicht, denn sie sind frostempfindlich und gedeihen im Mittelmeerraum und Westasien.
Arzneiliche Verwendung findet nur die Wurzel, die Triterpensaponine mit Hauptbestandteil Glycyrrhizin enthält. Dieses ist 50 mal süßer als Rohrzucker!
Neben dem süßen Geschmack hat es aber auch schleimlösende, auswurffördernde und entzündungshemmende Wirkung. Deshalb findet man Süßholz in Hustentees und Magen-Darm-Therapeutika.
Die Süßholzwurzel wird auch zur Herstellung von Lakritze genutzt. Succus liquiritiae wird durch Auskochen und Eindampfen der Wurzel gewonnen. Mit Mehl, Stärke, Anis und Fenchel, sowie geheimen Zutaten werden daraus Lakritzschnecken, Katzenpfötchen, Rauten u. a.
In höheren Dosen genossen führen sie zu Wassereinlagerungen und Blutdrucksteigerung. Daher ist Starklakritz nicht für jeden geeignet!
Lakritze hielt in alter Zeit
Der Apotheker stets bereit
Als Dicksaft oder als Pastillen,
Um starken Hustenreiz zu stillen.
Auch Magenweh ging ganz schnell weg.
In Bayern sagt man »Bärendreck«.
Nach altbewährter Rezeptur
Braucht man die Süßholzwurzel nur,
Kocht den Extrakt, bis dann am End
Das rauskommt, was Lakritz man nennt.
Damit werden die Kinder froh
Und die Erwachs´nen ebenso.
1 Bildquelle: https://de.wikipedia.org
2 mit freundlicher Genehmigung von Frau Porsche-Rohrer aus dem Buch »Mit Malventee am Kanapee«
Apothekerin Kerstin Weber & Team - Lange Herzogstraße 20 -